Geldanlage mit ETFs und Fonds: Intelligent investieren für die Zukunft

Die Geldanlage ist ein essenzieller Baustein für den langfristigen Vermögenserhalt und -aufbau. In Zeiten niedriger Zinsen und steigender Inflation ist es wichtiger denn je, sich aktiv mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, sein Geld gewinnbringend anzulegen.

Exchange Traded Funds (ETFs) und Fonds bieten hierbei attraktive Optionen, sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Investoren. Die Notwendigkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, wird schnell klar, wenn man sich mit den Grundlagen des cleveren Sparens und Anlegens in Deutschland beschäftigt.

ETFs vs. Fonds: Was sind die Unterschiede?

ETFs und aktiv gemanagte Fonds sind beides Investmentfonds, die das Geld vieler Anleger bündeln und in verschiedene Vermögenswerte wie Aktien, Anleihen oder Immobilien investieren. Der Hauptunterschied liegt in der Art der Verwaltung.

ETFs sind passive Fonds, die einen bestimmten Index, wie beispielsweise den DAX, abbilden. Das bedeutet, dass der ETF die gleiche Zusammensetzung und Gewichtung der Aktien wie der Index aufweist.

Aktiv gemanagte Fonds hingegen werden von einem Fondsmanager verwaltet, der versucht, durch gezielte Käufe und Verkäufe eine höhere Rendite als der Vergleichsindex zu erzielen.

Kosten: ETFs sind in der Regel deutlich kostengünstiger als aktiv gemanagte Fonds. Dies liegt daran, dass kein Fondsmanager bezahlt werden muss, der aktiv Entscheidungen trifft. Die Kostenquote, auch Total Expense Ratio (TER) genannt, ist bei ETFs oft nur ein Bruchteil dessen, was bei aktiv gemanagten Fonds anfällt.

Beispielsweise kann ein breit diversifizierter ETF auf den MSCI World Index eine TER von nur 0,2% haben, während aktiv gemanagte Aktienfonds oft Kostenquoten von 1,5% oder mehr aufweisen.

Rendite: Studien haben gezeigt, dass langfristig die meisten aktiv gemanagten Fonds ihre Vergleichsindizes nicht schlagen können. Dies liegt unter anderem an den höheren Kosten und der Schwierigkeit, den Markt dauerhaft richtig einzuschätzen.

ETFs bieten somit oft eine ähnliche oder sogar bessere Rendite bei geringeren Kosten. Eine Studie von S&P Dow Jones Indices hat beispielsweise gezeigt, dass über einen Zeitraum von 10 Jahren nur ein geringer Prozentsatz der aktiv verwalteten Fonds ihren jeweiligen Index schlagen konnte.

Transparenz: ETFs sind sehr transparent, da ihre Zusammensetzung jederzeit bekannt ist. Anleger können genau sehen, in welche Aktien oder Anleihen der ETF investiert. Bei aktiv gemanagten Fonds ist die Transparenz oft geringer, da der Fondsmanager seine Anlagestrategie nicht offenlegen muss.

Einige aktiv gemanagte Fonds veröffentlichen ihre größten Positionen nur quartalsweise, was es schwieriger macht, die aktuelle Anlagestrategie zu beurteilen.

Für wen eignet sich welche Anlageform? ETFs eignen sich besonders für Anleger, die kostengünstig und transparent in einen breiten Markt investieren möchten. Sie sind ideal für langfristige Anlagestrategien und den Vermögensaufbau.

Aktiv gemanagte Fonds können für Anleger interessant sein, die auf die Expertise eines Fondsmanagers vertrauen und bereit sind, dafür höhere Kosten zu zahlen. Dies kann beispielsweise in Nischenmärkten oder bei speziellen Anlagestrategien der Fall sein. Wenn Sie über einen Wechsel Ihrer Krankenversicherung nachdenken , kann eine solide Geldanlage helfen, die zusätzlichen Kosten zu tragen.

Worauf Sie bei der Auswahl achten sollten

Bei der Auswahl von ETFs und Fonds sollten Sie folgende Kriterien berücksichtigen:

Risikoklasse: Die Risikoklasse gibt an, wie stark der Wert des Fonds schwanken kann. Je höher die Risikoklasse, desto höher sind die potenziellen Gewinne, aber auch die potenziellen Verluste. Wählen Sie eine Risikoklasse, die zu Ihrer Risikobereitschaft passt.

Einsteiger sollten eher zu risikoarmen Anlagen wie Anleihen-ETFs oder defensiven Mischfonds tendieren, während erfahrene Anleger mit höherer Risikobereitschaft auch in Aktien-ETFs oder Emerging-Markets-Fonds investieren können. Die Skala der Risikoklassen reicht üblicherweise von 1 (sehr geringes Risiko) bis 7 (sehr hohes Risiko).

Kostenquote (TER): Die Kostenquote gibt an, welche Kosten jährlich für die Verwaltung des Fonds anfallen. Achten Sie auf eine möglichst niedrige Kostenquote, um Ihre Rendite nicht unnötig zu schmälern. Vergleichen Sie die TER verschiedener Fonds, die in denselben Markt investieren.

Oft gibt es hier deutliche Unterschiede. Beachten Sie auch, dass neben der TER noch weitere Kosten anfallen können, wie beispielsweise Transaktionskosten beim Kauf und Verkauf von Anteilen.

Fondsvolumen: Das Fondsvolumen gibt an, wie viel Geld insgesamt in dem Fonds angelegt ist. Ein höheres Fondsvolumen bedeutet in der Regel eine höhere Liquidität und geringere Transaktionskosten. Ein niedriges Fondsvolumen kann dazu führen, dass der Fonds geschlossen wird, wenn er nicht genügend Anleger findet.

Als Faustregel gilt: Ein Fondsvolumen von mindestens 100 Millionen Euro ist empfehlenswert.

Indexabbildung: Bei ETFs ist es wichtig, dass der ETF den Index möglichst genau abbildet. Die Tracking Difference gibt an, wie stark die Rendite des ETFs von der Rendite des Index abweicht. Eine geringe Tracking Difference ist ein Zeichen für eine gute Indexabbildung.

Achten Sie auch auf die Replikationsmethode des ETFs. Es gibt physisch replizierende ETFs, die die Aktien des Index tatsächlich kaufen, und synthetisch replizierende ETFs, die den Index über Swaps abbilden. Physische Replikation gilt als transparenter und sicherer.

Hinweis auf versteckte Kosten: Achten Sie nicht nur auf die TER, sondern auch auf andere mögliche Kosten, wie beispielsweise Transaktionskosten oder Ausgabeaufschläge. Einige Fonds erhebenPerformance-Gebühren, wenn der Fonds eine bestimmte Rendite erzielt. Lesen Sie das Factsheet und die Anlagebedingungen des Fonds sorgfältig durch, um alle Kosten zu verstehen.

Strategien für die Geldanlage mit ETFs und Fonds

Es gibt verschiedene Anlagestrategien, die Sie mit ETFs und Fonds umsetzen können:

Sparplan: Ein Sparplan ist eine regelmäßige Investition in einen ETF oder Fonds. Sparpläne eignen sich besonders gut für den langfristigen Vermögensaufbau, da Sie von den Durchschnittskosteneffekten profitieren. Indem Sie regelmäßig einen festen Betrag investieren, kaufen Sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile und bei hohen Kursen weniger Anteile.

Dies führt langfristig zu einem günstigeren Durchschnittspreis. Viele Online Broker bieten Sparpläne bereits ab 25 Euro im Monat an. Auch ein Vergleich der Angebote zur Altersvorsorge kann sich lohnen, um die optimale Strategie zu finden.

Einmalanlage: Eine Einmalanlage ist eine einmalige Investition in einen ETF oder Fonds. Einmalanlagen eignen sich, wenn Sie eine größere Summe Geld zur Verfügung haben, die Sie anlegen möchten. Bei einer Einmalanlage ist der Zeitpunkt der Investition entscheidend.

Versuchen Sie, einen günstigen Zeitpunkt zu erwischen, um von Kurssteigerungen zu profitieren. Eine Möglichkeit ist, die Einmalanlage in mehrere Tranchen aufzuteilen und diese über einen längeren Zeitraum zu investieren, um das Risiko zu streuen.

Value Investing: Value Investing ist eine Anlagestrategie, bei der Sie unterbewertete Aktien oder Fonds kaufen. Das Ziel ist es, von der Kurssteigerung zu profitieren, wenn der Markt die Unterbewertung erkennt. Value-Investoren suchen nach Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten, die aber aus irgendeinem Grund gerade günstig bewertet sind.

Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) können helfen, unterbewertete Aktien zu identifizieren. Ein bekannter Vertreter des Value Investing ist Warren Buffett.

Growth Investing: Growth Investing ist eine Anlagestrategie, bei der Sie in wachstumsstarke Unternehmen oder Fonds investieren. Das Ziel ist es, von den überdurchschnittlichen Gewinnsteigerungen zu profitieren. Growth-Investoren suchen nach Unternehmen, die in einem wachsenden Markt tätig sind und ein hohes Wachstumspotenzial haben.

Kennzahlen wie das Umsatzwachstum oder das Gewinnwachstum sind wichtige Indikatoren. Allerdings sind Growth-Aktien oft teurer bewertet als Value-Aktien.

Diversifizierung: Diversifizieren Sie Ihr Portfolio, indem Sie in verschiedene ETFs und Fonds investieren, die unterschiedliche Märkte und Anlageklassen abdecken. Dadurch reduzieren Sie das Risiko Ihres Portfolios. Investieren Sie beispielsweise nicht nur in Aktien-ETFs, sondern auch in Anleihen-ETFs, Immobilien-ETFs oder Rohstoff-ETFs.

Eine breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen ist ebenfalls wichtig. Ein global diversifiziertes Portfolio kann beispielsweise aus einem ETF auf den MSCI World Index und einem ETF auf den MSCI Emerging Markets Index bestehen.

Anpassung an die Lebenssituation: Passen Sie Ihre Anlagestrategie regelmäßig an Ihre Lebenssituation an. Wenn Sie beispielsweise älter werden, sollten Sie Ihr Portfolio möglicherweise defensiver ausrichten. Reduzieren Sie den Anteil an Aktien und erhöhen Sie den Anteil an Anleihen, um das Risiko zu verringern.

Auch Veränderungen in Ihrem Einkommen oder Ihren finanziellen Verpflichtungen wie eine Autoversicherung oder ein Stromanbieterwechsel sollten berücksichtigt werden. Eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung Ihres Portfolios ist entscheidend für den langfristigen Erfolg.

ETFs und Nachhaltigkeit: ESG-Kriterien

Immer mehr Anleger legen Wert auf nachhaltige Geldanlagen. Auch bei ETFs und Fonds gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Produkten, die ökologische, soziale und Governance-Kriterien (ESG) berücksichtigen.

Diese ETFs investieren beispielsweise nur in Unternehmen, die bestimmte Umweltstandards einhalten, faire Arbeitsbedingungen gewährleisten oder eine gute Unternehmensführung haben. Achten Sie bei der Auswahl von ESG-ETFs auf die zugrunde liegenden Kriterien und die Methodik der Indexauswahl. Es gibt verschiedene ESG-Label und -Zertifizierungen, die Ihnen bei der Auswahl helfen können.

Die Bedeutung der Steueroptimierung

Bei der Geldanlage mit ETFs und Fonds sollten Sie auch die steuerlichen Aspekte berücksichtigen. In Deutschland werden Erträge aus Kapitalanlagen, wie Dividenden und Kursgewinne, mit der Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer besteuert. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Steuerlast zu reduzieren.

Nutzen Sie beispielsweise den Sparerpauschbetrag von derzeit 1.000 Euro pro Person (2.000 Euro für Verheiratete) voll aus. Bei thesaurierenden ETFs werden die Erträge automatisch wieder angelegt und nicht ausgeschüttet. Diese Erträge müssen erst bei Verkauf der ETF-Anteile versteuert werden. Informieren Sie sich über die steuerlichen Besonderheiten der verschiedenen Anlageformen und nutzen Sie gegebenenfalls die Beratung eines Steuerberaters.